Karma-Yoga ist der Yoga der Arbeit oder der Tat. Er besteht einerseits aus Gebeten, Ritualen der Selbstreinigung und der Läuterung der Welt, andererseits aus dem Dienst an anderen Lebewesen. Dabei wird jedes Dienen als ein göttliches Ritual verstanden, das die Evolution der Lebewesen fördern möchte. (vgl. Frawley, 2001)
Karma-Yoga
Der Yoga der Bhagavadgita
Die Bhagavadgita ist in den Jahren zwischen 400 vor Christus und 200 nach Christus entstanden. Sie enthält sicher noch Elemente der jüngeren Upanischaden, im Mittelpunkt steht jedoch ein neues Gottesverständnis. Sie enthält ein Gespräch zwischen Krsna und Arjuna über den Weg rechten Handelns angesichts eines unmittelbar bevorstehenden Krieges, der Tod und Vernichtung bringen wird.
Sie zeigt nach dem Jnana-Yoga der Upanischaden und dem Raja-Yoga des Yoga-Sutra noch zwei weitere Yoga-Wege. Zum einen Karma-Yoga, der Handeln ohne Gewinnstreben verlangt. Nur die Erkenntnis, nicht der Lohn soll Antrieb sein. Erfolg und Misserfolg sind mit Gleichmut hinzunehmen. Der andere, Bhakti-Yoga, bedeutet, für einen persönlichen Gott tätig zu sein. In jeder Handlung auszudrücken, dass man ihn hingebungsvoll liebt. Die Bhagavadgita lehrt, dass Askese und Meditation erforderlich sind, damit die Ordnung und das rechte Werk erkannt werden. Der kürzeste Weg zur Vereinigung mit Gott aber wird in der Liebe gesehen. (vgl. Weiß, 1986)
Die klassischen Yogawege
Die große Tradition des indischen Yoga hat im Verlauf der mehr als dreitausendjährigen Entwicklung eine Reihe von Übungswegen hervorgebracht. Hier sollen die vier Hauptwege des Yoga, die schon einmal kurz erwähnt wurden, noch einmal näher beschrieben werden. Die Hauptwege sind