Rehabilitation wird im sportwissenschaftlichen Lexikon definiert als „das Bemühen, den arbeits- oder erwerbsunfähig gewordenen Menschen mit geeigneten Methoden gesundheitlich, sozial, wirtschaftlich und beruflich wieder in die Gesellschaft einzugliedern“ (Hollmann, 1992, S. 379).
Dabei stellen Sport und körperliches Training heute zentrale Positionen in der Rehabilitation dar. Sie können gegebenenfalls jene Leistungsfähigkeit zurückgeben, welche Voraussetzung zur weitgehenden oder absolut beschwerdefreien Meisterung des Alltagslebens ist. Während früher der Schwerpunkt der rehabilitativen Bemühungen mittels Bewegung, Training und Sport im orthopädischen und neurologischen Bereich lag, ist heute als ein zahlenmäßig großes Gebiet die kardiologische Rehabilitation hinzugetreten. (vgl. Hollmann, 1992)
Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit sinkenden Geburtenraten, steigender Lebenserwartung und Lebensarbeitszeit bei gleichzeitig zunehmenden chronischen Erkrankungen, ist die Rehabilitation mehr denn je unverzichtbar, um Menschen auch im Alter länger gesund und aktiv zu erhalten, ihnen Lebensqualität und Selbstbestimmung zu ermöglichen sowie Frühverrentung und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Rund 80 Prozent der erwerbsfähigen Rehabilitanden verbleiben nach der Rehabilitation im Arbeitsleben und damit als qualifizierte Mitarbeiter für die Unternehmen und als Beitragszahler für die Solidarkassen erhalten.
Doch leider wird die Chance, durch Rehabilitation Pflegebedürftigkeit zu verhindern, mindern oder hinauszuzögern in Deutschland bislang nur unzureichend genutzt. Zu diesem Ergebnis kommt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen in seinem Jahresgutachten 2005 „Koordination und Qualität im Gesundheitswesen“. Insbesondere das Rehabilitationspotenzial älterer Menschen – so der Sachverständigenrat – werde durchgängig unterschätzt. (vgl. Bundesverband Deutscher Privatkrankenanstalten e.V., 2005)